Das Olympiastadion in Berlin ist nicht nur die Heimat von Hertha BSC, sondern auch ein Wahrzeichen des deutschen Sports und ein Zeugnis einer bewegten Geschichte. Es war Schauplatz zahlreicher internationaler Großereignisse, beeindruckender Sportmomente und emotionaler Fußballspiele. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die faszinierende Historie des Olympiastadions, von seiner Entstehung in den 1930er Jahren bis hin zu seiner Rolle als eine der bekanntesten Arenen Europas.
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ToggleDie Ursprünge des Olympiastadions
Die Geschichte des Olympiastadions begann mit den Planungen für die Olympischen Sommerspiele 1936. Um ein repräsentatives Stadion zu schaffen, entschied man sich, die bestehende Deutsche Kampfbahn, die 1913 für die geplanten, jedoch abgesagten Olympischen Spiele 1916 gebaut worden war, abzureißen. An ihrer Stelle entstand ein Stadion, das bis heute durch seine markante Architektur und die monumentale Bauweise beeindruckt.
Unter der Leitung des Architekten Werner March wurde das Olympiastadion mit einer Kapazität von rund 100.000 Zuschauern fertiggestellt. Es war damals das größte Stadion Deutschlands und eines der größten der Welt. Seine charakteristischen Merkmale – die ovalen Tribünen, die imposante Marathonpforte und der Maifeld-Komplex – machten es zu einem Wahrzeichen, das weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt wurde.

Olympische Spiele 1936
Die Olympischen Spiele 1936 waren das erste große Event, das im neuen Olympiastadion stattfand. Diese Spiele wurden durch die nationalsozialistische Propaganda instrumentalisiert, doch sie boten auch unvergessliche sportliche Momente. Die Leistungen von Jesse Owens, der vier Goldmedaillen gewann, sind bis heute legendär und prägten den Ruf des Olympiastadions als Bühne des Weltsports.
Das Stadion war nicht nur Austragungsort für Leichtathletik-Wettbewerbe und Fußballspiele, sondern auch für die spektakulären Eröffnungs- und Abschlusszeremonien. Die beeindruckende Kulisse, das innovative Design und die hervorragende Akustik sorgten dafür, dass das Olympiastadion international Beachtung fand und einen festen Platz in der Sportgeschichte einnahm.
Nachkriegszeit und Wiederaufbau
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Olympiastadion in einem beschädigten Zustand. In den folgenden Jahren wurde es Stück für Stück wiederhergestellt und modernisiert. Bereits in den 1950er Jahren diente es als Austragungsort für nationale und internationale Fußballspiele sowie für Leichtathletik-Events. Es wurde schnell wieder zu einem Symbol für den Wiederaufbau und die sportliche Erneuerung Deutschlands.
Die Zuschauerkapazität wurde in dieser Zeit reduziert, um den Komfort und die Sicherheit zu erhöhen. Gleichzeitig begann das Olympiastadion, sich als Fußballarena zu etablieren, obwohl es ursprünglich für die Olympischen Spiele konzipiert worden war. Besonders der Berliner Verein Hertha BSC nutzte das Stadion für wichtige Spiele und zog zahlreiche Fans aus der Region an.
Die 1974er Weltmeisterschaft
Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte des Olympiastadions war die FIFA-Weltmeisterschaft 1974. Obwohl das Finale in München stattfand, war das Olympiastadion in Berlin einer der wichtigsten Austragungsorte. Mehrere Spiele der Vorrunde sowie das Halbfinale zwischen den Niederlanden und Brasilien wurden hier ausgetragen. Das Stadion bewies erneut, dass es ein idealer Schauplatz für internationale Großereignisse war.
Die WM 1974 brachte dem Stadion internationale Aufmerksamkeit und bestätigte seinen Status als eine der führenden Arenen Europas. Die große Kapazität, die ausgezeichnete Infrastruktur und die zentrale Lage machten es zu einem bevorzugten Standort für hochkarätige Veranstaltungen.

Modernisierung und Hertha BSC
Mit der Wende in den 1990er Jahren und dem zunehmenden Erfolg von Hertha BSC in der Bundesliga wuchs der Bedarf an einer modernen Spielstätte. Das Olympiastadion wurde umfassend renoviert und an die Anforderungen des modernen Fußballs angepasst. Neue Sitze, VIP-Bereiche, bessere Beleuchtung und eine verbesserte Akustik machten das Stadion zu einer hochmodernen Arena, die den heutigen Standards gerecht wird.
Hertha BSC, die „Alte Dame“ des Berliner Fußballs, machte das Olympiastadion endgültig zu ihrer festen Heimspielstätte. Die Fans füllten regelmäßig die Ränge, und die emotionale Bindung zwischen Verein und Stadion wurde immer stärker. Große Spiele, wie Derbys gegen Union Berlin oder Europapokalpartien, machten das Olympiastadion zu einem Ort intensiver und mitreißender Fußballatmosphäre.
Die FIFA-Weltmeisterschaft 2006
Ein weiteres Highlight in der Geschichte des Olympiastadions war die FIFA-Weltmeisterschaft 2006. Die renovierte Arena war Schauplatz von sechs Spielen, darunter das Finale zwischen Italien und Frankreich. Die Atmosphäre während dieses Turniers war elektrisierend, und das Stadion präsentierte sich der Welt als eine der besten Fußballarenen überhaupt.
Die Spiele der Weltmeisterschaft 2006 zogen Fans aus aller Welt an und sorgten für eine unvergleichliche Stimmung. Die Kombination aus moderner Infrastruktur, beeindruckender Architektur und der langen Geschichte des Stadions machte jedes Spiel zu einem besonderen Erlebnis. Das Finale, das Italien im Elfmeterschießen gewann, ist bis heute einer der denkwürdigsten Momente in der Geschichte des Olympiastadions.
Ein Wahrzeichen Berlins
Das Olympiastadion ist nicht nur eine Sportstätte, sondern auch ein architektonisches und kulturelles Wahrzeichen Berlins. Es steht für die wechselvolle Geschichte der Stadt, für sportliche Spitzenleistungen und für die Vereinigung von Tradition und Moderne. Die markante Silhouette des Stadions, eingebettet in den Olympiapark, zieht Besucher aus aller Welt an.
Auch abseits des Fußballs finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt. Konzerte, Leichtathletikwettkämpfe, Open-Air-Events und vieles mehr machen das Olympiastadion zu einem zentralen Ort des Berliner Lebens. Die Flexibilität der Arena, ihre gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die historische Bedeutung machen sie zu einem der vielseitigsten Veranstaltungsorte Europas.

Fazit
Das Olympiastadion in Berlin, die Heimat von Hertha BSC, ist weit mehr als nur ein Fußballstadion. Es ist ein lebendiges Zeugnis der deutschen Sportgeschichte, eine Bühne für unvergessliche sportliche Momente und ein kulturelles Wahrzeichen Berlins. Mit seiner beeindruckenden Architektur, seiner bewegten Vergangenheit und seiner zentralen Rolle im deutschen und internationalen Sport bleibt das Olympiastadion ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wird. Ob bei einem spannenden Bundesliga-Spiel, einem großen Turnier oder einem Konzert – das Olympiastadion bleibt ein Ort, an dem Sport und Kultur auf einzigartige Weise zusammenkommen.